Handwerkliche Ausbildung

Wo auch immer junge Menschen mit der Schule fertig werden, macht sich in der heutigen Zeit der Wunsch nach einen Lieblingsberuf breit. Die meisten entscheiden sich bewusst für einen insgesamt sehr beliebten Beruf. Zu den zehn beliebtesten Berufen gehören beispielsweise

  1. Kauffrau/-mann
  2. Verkäufer/in
  3. KFZ-Mechatroniker
  4. Industriekauffrau/-mann
  5. Medizinische/r Fachangestellte/r
  6. Industriemechaniker/in
  7. Bankkauffrau/-mann
  8. Elektroniker

Wie man daran nur unschwer erkennen kann, entscheiden sich die meisten jungen Menschen doch eher für eine kaufmännische oder technische Ausbildung, während die handwerkliche Ausbildung oftmals gemieden wird. Man könnte fast denken, dass das Handwerk langsam aber sicher am Aussterben ist, denn jedes Jahr bleiben rund 15.000 handwerkliche Ausbildungsstellen unbesetzt.

Mit einer Ausbildung im Handwerk Berufe vor dem Aussterben bewahren

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Handwerkliche Berufen sterben aus - tatsächlich?

Sollten Sie Interesse an einer handwerklichen Ausbildung haben, dann sollten Sie genau überlegen, für welchen Beruf Sie sich entscheiden werden, denn bei den beliebtesten Berufen ist die Nachfrage inzwischen deutlich größer als das Angebot. Hier gibt es häufig weit mehr Bewerber als verfügbare Ausbildungsplätze. Daher kann sich die Suche nach einem beliebten Ausbildungsplatz durchaus als sehr schwierig gestalten. Bei weniger beliebten handwerklichen Ausbildungsberufen stehen die Chancen hingegen schon deutlich besser, wie zum Beispiel beim Beruf des Steinmetz oder des Buchbinders, die nahezu vom Aussterben bedroht sind. Auch dem Schuhmacher geht es inzwischen sehr schlecht, da sich kaum mehr jemand für diesen Beruf interessiert.

Sind Sie der geborene Handwerker?

Angenommen, an Ihrem Fahrrad geht etwas kaputt. Bringen Sie es dann zu einer Fahrradwerkstatt, oder reparieren Sie den Schaden selbst? Oder was ist, wenn der Computer Ihrer Eltern wieder mal den Geist aufgibt. Werden Sie gerufen, um mal danach zu schauen, oder wird er zu einem Techniker gebracht? Greifen Sie lieber selbst zum Werkzeug, oder wollen Sie mit alledem nichts zu tun haben und überlassen die Arbeit lieber jemandem, der das besser kann? Wenn Sie sich nicht davor scheuen, die Arbeit selbst in Angriff zu nehmen und dabei nicht mal etwas zu Bruch geht, dann ist dies schon mal eine gute Grundvoraussetzung, um eine handwerkliche Ausbildung in Betracht zu ziehen, denn es gibt genug Menschen, die nicht so denken wie Sie und die Arbeit lieber anderen überlassen, die das besser können.

Darauf kommt es im Handwerk wirklich an

Ein handwerklicher Beruf zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Ideen und Pläne umgesetzt werden müssen. Handwerk bedeutet immer auch körperliche Arbeit, deshalb hat die Arbeitsleistung eines Handwerkers insgesamt einen hohen Stellenwert. Als Handwerker müssen Sie nicht nur vorausschauend sein, sondern Sie müssen auch planen können. Schließlich soll das, was Ihnen Pläne vorgeben, am Ende ja auch nach etwas aussehen und eine Funktion erfüllen. Da die Industrialisierung in vielen Berufen ihre Spuren hinterlässt, gibt es im Handwerk viele technische Geräte und Maschinen, die ebenfalls bedient werden wollen. Wer wäre dazu also am besten geeignet als ein Handwerker, der dies gelernt hat?

Allem voraus müssen Sie als Handwerker ein technisches Verständnis mitbringen, da dies für einen solchen Beruf elementar ist. Wenn Sie zwei linke Hände haben, dann ist dieser Beruf eher weniger für Sie geeignet, denn Ihre Hände sind Ihre Werkzeuge, daher müssen Sie mit diesen entsprechend geschickt umgehen können. Mindestens genauso wichtig wie ein technisches Verständnis ist aber auch ein sehr gutes räumliches Denkvermögen. Außerdem müssen Sie logisch denken können, wenn Sie den Tag überleben wollen. Selbstverständlich ist es auch nicht verkehrt, wenn Sie gute Kenntnisse in Mathe besitzen, denn Sie müssen regelmäßig zum Beispiel Maße berechnen können. Da darf es auf keinen Fall passieren, dass Sie dreimal etwas absägen und anschließend feststellen, dass es immer noch zu kurz ist.

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