Ein Allgemeinbildendes Gymnasium verkörpert den sekundären Bildungsbereich als weiterführende Schule, bis hin zur Hochschulreife. Der reguläre Beginn und die Dauer der Ausbildung sind abhängig von der Schulform und den Regularien des jeweiligen Bundeslandes. In einigen Bundesländern wird die Abiturprüfung bereits im zwölften Schuljahr abgelegt, in anderen aber auch erst im dreizehnten Schuljahr. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium vermittelt den Schülern eine weitgefächerte und intensive Allgemeinbildung, die den direkten Weg zur allgemeinen Hochschulreife darstellt. Das Gymnasium beginnt in den meisten Bundesländern mit der fünften Klasse, ein späterer Einstieg sollte mindestens bis zur siebten Klasse erfolgen, da dann die zweite Fremdsprache zum Unterrichtspensum hinzugefügt wird. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium bietet den Schülern dann in der achten Klasse eine Auswahl zwischen den verschiedenen Profilen.
Ein Allgemeinbildendes Gymnasium definiert sich immer über bestimmte Profile. Entweder ist es auf ein bestimmtes Profil spezialisiert, oder es bietet den Schülern mehrere verschiedene Profile zur Auswahl. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium kann ein sprachliches, ein humanistisches oder ein naturwissenschaftliches Profil sowie ein Sportprofil, ein Musikprofil oder ein Profil für Bildende Kunst anbieten. In den meisten Fällen bietet ein Allgemeinbildendes Gymnasium einen naturwissenschaftlichen und einen sprachlichen Schwerpunkt zur Auswahl an. Aber auch bei diesen Fachrichtungen bietet ein Allgemeinbildendes Gymnasium ausreichend Zeit für musische, sportliche oder auch theaterpädagogische Angebote zum Ausgleich. Weiterhin werden Arbeitsgemeinschaften, außerschulische Veranstaltungen sowie Klassenfahrten durchgeführt, um den Unterricht ideal zu ergänzen und die sozialen Aspekte der Bildung zu sichern.
Ab der elften Klasse beginnt das Kurssystem an den Gymnasien. Das bedeutet, dass die Schüler eigenverantwortlich entscheiden können, welche Fächer sie beibehalten und welche abgewählt werden. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium unterstützt seine Schüler außerdem bei der Wahl der passenden Leistungskurse und den dazugehörigen Prüfungsfächern.
Ein Allgemeinbildendes Gymnasium hat bereits in der Sekundarstufe I einen strengeren und anspruchsvolleren Unterrichtsverlauf und Lehrplan als eine Realschule oder Hauptschule. Dies bereitet die Schüler darauf vor, Die zusammengefügte Sekundarstufe II zu meistern und erweitert ihren Horizont durch einen umfangreichen Bildungsplan, um eigenverantwortliche Entscheidungen bezüglich des Lernens treffen zu können. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium fordert die Schüler auf, sich selbst einzuschätzen, die eigenen Stärken zu klassifizieren und sich dann für die passenden Kurse zu entscheiden, um die Abiturstufe erfolgreich absolvieren zu können.
Mit der Beendigung der zehnten Klasse, also der Sekundarstufe I, wird den Schülern automatisch die mittlere Reife, auch Fachschulreife genannt, zuerkannt. Sollte der Besuch nach einem Jahr im Kursystem der Sekundarstufe II abgebrochen werden, oder die Prüfung zur Allgemeinen Hochschulreife nicht bestanden werden, kann ein Allgemeinbildendes Gymnasium einem Antrag auf Fachhochschulreife stattgeben. Allerdings muss für dieses Zeugnis der schulische Teil der Anforderungen erbracht worden sein und eine Bestätigung über eine mindestens zweijährige Berufsausbildung bzw. der Nachweis über den Bundesfreiwilligendienst vorliegen.
In der zwölften oder dreizehnten Klasse, abhängig vom Standort des Gymnasiums, werden die Abiturprüfungen nach den Vorgaben des Zentralabiturs durchgeführt. Ein Allgemeinbildendes Gymnasium prüft die Schüler in vier Fächern schriftlich und in einem Fach mündlich. Bei Bestehen der Prüfungen hat ein Allgemeinbildendes Gymnasium die Befähigung, die allgemeine Hochschulreife an den Schüler zu verleihen. Die Hochschulreife sichert den Abiturienten den Zugang zu Hochschulen, Universitäten und natürlich zu den Fachhochschulen.