Definition: was sind Gautschen?

Gautschen steht für einen alten Brauch, der von Buchdruckern praktiziert wird. Dabei wird der Lehrling, der die Prüfung bestanden hat, in einer Zeremonie freigesprochen, in einer Bütte untergetaucht und auf einen nassen Schwamm gesetzt.

Bedeutung des Gautschen

Gautschen beschreibt in der ursprünglichen Bedeutung einen Teil der Papierherstellung. Gautschen beschreibt den ersten Schritt des Entwässerns von frisch geschöpftem Papier, wenn der Papierbogen vom Sieb auf eine Unterlage gelegt wird.

Ablauf des Gautschen

Das Gautschen ist ein Akt für fertig ausgelernte Lehrlinge des Buchdruckhandwerks. Der Termin für das Gautschen wird dem Lehrling nicht gesagt, denn wenn er dem Packer entkommen kann, muss er das Fest auch nicht bezahlen. Auf ein Kommando wird der Lehrling gepackt und in eine Bütte mit Wasser getaucht. Alternativ kann der Lehrling beim Gautschen auch auf einen nassen Schwamm gesetzt werden. Wichtig ist nur, dass der Beteiligte und meist auch viele Andere richtig nass werden.

Vorkommen des Gautschen

In der heutigen Zeit kommt das Gautschen nicht mehr nur im Handwerk des Buchdrucks vor. Auch Setzer oder Druckvorstufentechniker werden gegautscht. In Einzelfällen wird das Gautschen auch bei Mediengestaltern praktiziert, das ist aber nicht immer so.

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